Reicht die Analyse der Moleküle NH₃ und H₂S aus, um Gerüche zu qualifizieren und zu quantifizieren?
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Nein, die Analyse der Moleküle H₂S (Schwefelwasserstoff) und NH₃ (Ammoniak) reicht nicht aus, um alle in einer Umgebung vorhandenen Gerüche zu bewerten, insbesondere auf Industrieanlagen oder in Gebäuden, wo die Quellen von Geruchsbelästigungen vielfältig und komplex sind. Diese beiden Moleküle werden zwar häufig gemessen, da sie für bestimmte auffällige Gerüche verantwortlich sind, wie verfaulte Eier oder Ammoniakgeruch, sie stellen jedoch nur einen kleinen Teil aller chemischen Verbindungen dar, die schlechte Gerüche verursachen. Viele andere flüchtige chemische Verbindungen, oft in geringen Konzentrationen, können ebenfalls einen signifikanten olfaktorischen Einfluss haben, werden jedoch von traditionellen Sensoren nicht erfasst.
Beispielsweise sind Mercaptane, flüchtige Fettsäuren, Aldehyde oder Ketone weitere häufig vorkommende Geruchsstoffe in industriellen, landwirtschaftlichen oder städtischen Umgebungen, die jedoch von Systemen, die ausschließlich auf elektrochemische Sensoren (EC) für H₂S und NH₃ basieren, normalerweise nicht erfasst werden. Diese Verbindungen, obwohl teilweise in geringen Konzentrationen vorhanden, können dennoch starke Geruchsbelästigungen verursachen, und ihre Identifikation ist entscheidend für eine vollständige und genaue Bewertung der Geruchsbelastung.
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Um eine umfassendere Geruchsbewertung zu erhalten, ist eine multivariate Analyse unerlässlich. Dieser Ansatz misst gleichzeitig eine breite Palette von Geruchsstoffen, um die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Molekülen zu verstehen und die Quellen der Belästigungen präziser zu identifizieren.
Die MOX-Sensoren (Metal Oxide Semiconductor), die in den Ellona-Geräten verwendet werden, sind perfekt für diese komplexe Analyse geeignet. Diese Sensoren können dutzende Verbindungen gleichzeitig erkennen, indem sie die Änderungen der Leitfähigkeit durch Adsorption der verschiedenen geruchsaktiven Moleküle messen. Dadurch wird eine umfassendere Detektion gewährleistet, die nicht nur die Moleküle H₂S und NH₃, sondern auch alle anderen flüchtigen Substanzen, die schlechte Gerüche verursachen, einschließt.

Geräte wie der WT1 Pro und WT1 Lite, die für die Analyse im Außenbereich konzipiert sind, oder der POD2, der für Innenräume geeignet ist, ermöglichen somit eine mehrdimensionale Überwachung von Gerüchen. Diese Sensoren bieten einen viel umfassenderen und präziseren Überblick über Geruchsbelästigungen, sodass spezifische Bereiche mit den höchsten Geruchskonzentrationen identifiziert werden können. Sie ermöglichen außerdem die Verfolgung der Entwicklung von Geruchsemissionen über die Zeit, was besonders nützlich ist, um saisonale Muster oder die Auswirkungen industrieller Aktivitäten zu erkennen.
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Dank der EllonaSoft-Plattform wird die Analyse der von den MOX-Sensoren gesammelten Daten noch effizienter. Neben der Möglichkeit, Geruchskonzentrationen in Echtzeit zu visualisieren, integriert EllonaSoft fortschrittliche Datenanalysetools, die eine Korrelation mit weiteren Faktoren ermöglichen, wie Wetterbedingungen (Wind, Temperatur, Luftfeuchtigkeit), industriellen Aktivitäten oder Veränderungen in der lokalen Umgebung.
Diese Fähigkeit, mehrere Variablen gleichzeitig zu analysieren, erlaubt ein besseres Verständnis der Geruchsausbreitungsdynamik und die Vorhersage ihrer Auswirkungen auf angrenzende Gebiete. Beispielsweise können bei Erreichen eines kritischen Geruchsschwellenwerts Remediationsmaßnahmen automatisiert ausgelöst werden.
Über diese Plattform können zudem automatische Warnungen eingerichtet werden, um die Verantwortlichen der Anlage zu informieren, wenn die Konzentrationen kritische Grenzwerte überschreiten. Dies kann beispielsweise die automatische Aktivierung von Lüftungs- oder Filtersystemen zur Reduzierung der Auswirkungen auf die Umwelt auslösen.
Dadurch wird nicht nur die Belästigung von Arbeitern oder Anwohnern reduziert, sondern es wird auch die Einhaltung von Umweltvorschriften sichergestellt und regulatorische Sanktionen vermieden.
Zusammenfassend:
Die Ellona-Sensoren, dank ihrer Fähigkeit, ein breites Spektrum an Geruchsstoffen zu messen, und ihrer Integration mit der EllonaSoft-Plattform, ermöglichen die Identifikation und proaktive Verwaltung von Geruchsbelästigungen.
Die multivariate Datenanalyse, kombiniert mit automatisiertem Management, gewährleistet eine präzisere, umfassendere und effektivere Bewertung der auf einer Industrieanlage oder in einem Gebäude vorhandenen Gerüche.
Dieser Ansatz bietet somit eine optimale Lösung zur Verbesserung der Luftqualität, zum Schutz der öffentlichen Gesundheit und zur Einhaltung von Umweltanforderungen.